Aus Liebe zum Menschen.

Ein Streifzug durch über 125 Jahre Geschichte

Wie alles begann

Am 30.12.1888 wird vom bayerischen Frauenverein des Roten Kreuzes eine Zweigstelle in Zwiesel gegründet und am 03.02.1889 die Freiwillige Sanitätskolonne ins Leben gerufen.

Die erste Vorstandschaft der Sanitätskolonne:

Kolonnenführer: I. A. Röck                                         Kolonnenarzt: Dr. F. Hoess                                              Schatzmeister: Christian Rainprechter                        Schriftführer: Lettl

Unter dieser Vorstandschaft wird die Sanitätskolonne Zwiesel bald eine der bestausgebildeten und bestausgerüsteten Kolonnen von Niederbayern. Bereits in den jungen Jahren der Gründung kommt die Praxis nicht zu kurz: z. B. wird 1889 ein Großschadensereignis in Form eines Zugunglücks zwischen Regen und Zwiesel beübt. In den folgenden Jahren bezieht die Kolonne im Requisitenhaus eigene Räumlichkeiten, wo nun regelmäßig Ausbildungen und Arztvorträge stattfinden. Ständig wird auch die Ausrüstung ergänzt und ab 1905 kann die Kolonne telefonisch alarmiert werden. 1911 wird ein neues Kolonnenhaus gebaut.

Zu Beginn des 1. Weltkriegs wird im Lehrlingsheim ein Notlazarett eingerichtet. Das Lazarett wird im Oktober 1914 eröffnet und besteht bis zum 01.10.1919; die Mitglieder des Frauenvereins des Roten Kreuzes betreuen die Soldaten in selbstloser Weise. Die gesellschaftliche Bedeutung von Kolonne und Frauenverein nimmt während des Krieges stark ab. Nur mühsam können die beiden Organisationen nach Kriegsende wieder Fuß fassen.

Nachkriegszeit und NS-Diktatur

Am 24.04.1919 findet die erste Generalversammlung nach dem Krieg statt. Der Frauenverein widmet sich nach Kriegsende wieder öffentlich sozialen Tätigkeiten wie zum Beispiel der Säuglingsfürsorge und Mütterberatung, Schulkinderspeisung, Hauskrankenpflege oder der Weihnachtsbescherung für arme Kinder. In den 1920er Jahren befindet sich die Kolonne in erheblichen finanziellen Nöten. Der Umbau des Kolonnenhauses 1927 führt fast zur Auflösung.

Das Jahr 1933 bringt auch die sog. Gleichschaltung: Laut Bestimmung muss zur NS-Frauenschaft eine Verbindung hergestellt werden. 1934 werden neue Satzungen wirksam, die einen wesensfremden politischen und militärischen Geist in die Rotkreuzorganisation tragen.

Parallel zum Kriegsbeginn ereignet sich im Dezember 1939 an der Arbersee-Wand ein Flugzeugunglück. Die 18 Verletzten werden von der  Kolonne unter schwierigen Bedingungen ins Krankenhaus Zwiesel transportiert. Die Betreuung von Flüchtlingen aus dem Sudetenland sowie Einsätze bei Bombenangriffen bilden bis zum Ende des Krieges den Schwerpunkt. Ab 1941 werden von Frauenverein und Bereitschaft immer wieder Sammlungen veranstaltet, Schulspeisungen aus amerikanischen Lebensmitteln organisiert und ein Suchdienst eingerichtet.

Neubeginn nach Kriegsende

Ist auch der Geist des Roten Kreuzes ungebrochen vorhanden, muss mit Blick auf die materielle Ausstattung ein Neubeginn stattfinden: 1952 findet die erste Nachkriegs-Versammlung statt. Hier setzt man sich den Ausbau des Kolonnenhauses als Ausbildungsstätte zum Ziel. Des Weiteren werden als erste Aktionen zum Beispiel Kurse in häuslicher Krankenpflege für die Bevölkerung im Zwieseler Winkel angeboten. Aufgrund einer bayernweiten Neustrukturierung 1955 wird die Kolonne und Bereitschaft dem BRK–Kreisverband Regen zugeordnet.

1957: Kolonne und Bereitschaft Zwiesel können stolz sein auf 50 aktive Mitglieder und ca. 1000 Sankafahrten      (30 000 km werden zurückgelegt). 1959 gründet sich der Spielmannszug aus Mitgliedern der Sanitätskolonne. Gesundheitswochen, Lehrgänge in erster Hilfe und Sanitätsdienste sind ab diesen Jahren bis jetzt ständige Begleiter unseres Tuns. 1963 wird der erste Blutspendetermin am 6. Mai in Zwiesel mit 115 Spenden abgehalten.

Auch für Großschadenslagen und Katastrophen rüstet man sich materiell und in Form von übergreifenden Übungen.  Die Ausbildung hält damit Schritt.                 

Gründungsaufruf vom 29.01.1889

Auf dem Stadtplatz 1959

SAN-Wettbewerb 1966

Fasching und Rotkreuzball (ab 1987) gestalten das öffentliche Leben

Mondsee 1975